Was für ein aberwitziger Gedanke: Wie wäre es, wenn wir unseren inneren Dämonen mit Liebe begegnen würden, statt sie zu bekämpfen, statt mit ihnen zu ringen und sie verzweifelt niederzuwerfen?

Der Grundgedanke ist nicht neu, aber selten habe ich ihn so klar, so strukturiert und so tief in Spiritualität verwurzelt gefunden wie in dem Buch der ehemaligen tibetischen Nonne Tsültrim Allione. Sie beschreibt eine spirituelle Übung, die auf der uralten Tradition des Chöd fußt, mit der jeder von uns in 5 Schritten seinen inneren Dämonen begegnen, sie füttern und damit verwandeln kann. Tsültrim Allione versteht unter Dämonen alles, was uns innere Energie raubt, alles, was uns treibt, uns quält, uns keine Ruhe lässt, aber auch alles, was wir (zu sehr) begehren, was wir nicht loslassen können.

Was mich an der Übung des Nährens von Dämonen zutiefst berührt, ist, dass ich mir damit selber Liebe schenke und für mich sorge. Weil alle diese Dämonen in mir sind (statt draußen in der Welt), bin ich es, der Liebe gibt und gleichzeitig Liebe empfängt.

Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, dem sei auch ein Workshop mit der Würzburger Therapeutin Dr. Barbara Staemmler empfohlen.

Tsültrim Allione: Den Dämonen Nahrung geben (Buch)
Dr. Barbara Staemmler: Die eigenen Dämonen nähren (Workshop)